- Top 1OApr.
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Joy Division, Killing Joke
Freestyle
Bruchstückhafte Hexenpunk-Gesänge
" Provokateur*innen und nonstop Musikschöpfende "
Was passiert, wenn eine Polin, ein Brite und zwei Venezolaner eine Bar betreten? Natürlich wird eine Band gegründet. Und im Falle von Belgrado ist sie Thema bei allen spanischen Goths.
Belgrado stammen aus der DIY- und Hausbesetzer-Szene Barcelonas und sind das Vorzeigegesicht des aktuellen Post-Punks des Mittelmeerraums. Seit dem Debüt im Jahr 2010 hat das Quartett drei LPs veröffentlicht, mehrere internationale Tourneen absolviert und bereitet derzeit das vierte Album vor.
Über dem kantigen Gitarrenspiel von Fernando Marquez und dem tiefen, metallischen Bass von Louis Harding thront der theatralische Gesang von Patrycja Proniewska. Optisch eine Mischung aus Siouxsie Sioux und Debbie Harry, singt sie in ihrer Muttersprache, und ihre Texte leben von der abstrusen, aber bittersüßen Dekonstruktion der Realität.
Jonathan Sirit kümmert sich nicht nur um Drumcomputer und Synthesizer, sondern ist auch für die außergewöhnliche Ästhetik der Band verantwortlich. Denn Belgrado sind nicht nur musikalische Unruhestifter, sondern auch serielle Gestalter. Sirit, der für seinen von Dada & Bauhaus beeinflussten Stil bekannt ist (den er auch bei der Gestaltung des Logos von Molchat Doma einfließen ließ), arbeitet mit seinen Bandkolleg*innen an der visuellen Identität der Gruppe und kreiert dabei ein Spektakel, das stark an die Filme von Fritz Lang und den Konstruktivismus erinnert. So wird aus der Musik ein Gesamtkunstwerk.
Belgrado klingen wie eine Mischung aus Zukunft und Vergangenheit, als ob sie dazu bestimmt wären, tranceartige, jenseitige Hymnen für Außenseiter*innen zu kreieren. Mit ihrer nahtlosen Mischung aus Zeitgenössischem und Arthouse-Mystik liefern sie dem Publikum einen klaren Beweis ihrer künstlerischen Intention und musikalischen Integrität.
Also: Kopfhörer auf, Augen zu. Der Post-Punk mit Industrial-Anleihen besorgt den Rest – für eine beunruhigende Reise.