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Europavox-Adventskalender 2022

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Europavox-Adventskalender 2022

Künstler, die in diesem Jahr besonders im Mittelpunkt standen, All-Time-Favoriten der Crew, Projektpartner und Journalisten – die gesamte Europavox-Family kommt in dieser Weihnachtszeit für einen erlebnisorientierten Adventskalender zusammen. Entdecke die Picks von überall auf dem Kontinent, Alben, in die man auf jeden Fall reingehört haben sollte, Bücher, die unter dem Weihnachtsbaum liegen sollten, Must-see-Videoclips, sehenswerte Orte in Europa  und – last but not least – sogar traditionelle Weihnachtsrezepte, die unbedingt auszuprobieren sind. ❄️ Besuche uns jeden Tag in unseren Social Media-Kanälen, um eine neue Ladung festlicher Winterstimmung abzubekommen und versuche, ein Weihnachtspaket zu gewinnen – mit den Bands-des-Monats-Sounds von Europavox! 🎁

24. Dezember

Romane Santarelli – Künstlerin, Frankreich

📽️ Le Monde de Demain

Es handelt sich um eine Miniserie von Arte, die diesen Herbst ausgestrahlt wurde, und die ich als ein wahres Kunstwerk bezeichnen würde. Die Serie erzählt von der Entstehung des Hip-Hop in Frankreich in den 80er Jahren und dem Durchbruch von Künstler*innen wie Kool Shen, DJ Dee Nasty, Joeystarr oder Lady V. Man muss kein Fan oder Expert*in sein, im Gegenteil. Es handelt sich nicht um ein NTM-Biopic im eigentlichen Sinne, sondern mehr um eine tiefgründige soziale Geschichte für alle. Vor allem handelt die Serie von einer liebenswerten Gruppe von Freund*innen – Troublemaker sozusagen –  die inmitten einer kulturellen Revolution davon träumen, mehr zu erreichen. 
Die schauspielerische Leistung ist wirklich erstaunlich, insbesondere wenn man weiß, dass einige der Darsteller*innen zum ersten Mal vor der Kamera stehen. Der Schreibstil und die Epochendarstellung sind so gut gelungen, dass die Serie eine*n wirklich in ihren Bann zieht:  Ich habe sie in zwei Tagen buchstäblich verschlungen. Und ich denke, sie passt irgendwie auch zu Weihnachten, denn sie ist „menschlich“, voller Emotionen und bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit, etwas über die Anfänge des Hip-Hop zu lernen, mit MCs, DJs, aber auch Dance und Street-Art. 

23. Dezember

Theodore – Künstler, Griechenland

🍽️ Traditionelle weihnachtliche „Kourabiedes“ (ein griechisches Weihnachtsbuttergebäck)

„Kourabiedes sind ein traditionelles griechisches Dessert, das zu Weihnachten auf den Tisch kommt. Ich habe dieses Gebäck schon in meiner Kindheit geliebt und freue mich umso mehr, das Rezept meiner Urgroßmutter (Giagia Vaitsa) nun mit euch zu teilen! Ich hoffe, sie schmecken euch genauso gut wie mir!“

640 g Butter (aus Kuhmilch) in Zimmertemperatur
320 g Mandeln, ganz oder grob gehackt, mit Schale
150 g brauner Zucker
Extrakt aus 3 – 4 Vanillestangen
1 TL Backpulver
3 EL Margarine
1.150 – 1.280 g gesiebtes Allzweckmehl
1 Glas Cognac
2 Eigelb
300 g Puderzucker zum Bestäuben

Die Butter und den braunen Zucker etwa 30 Minuten lang mischen. Dann das Eigelb, die Mandeln, das Mehl, das Backpulver und den Cognac hinzufügen und verrühren. Die Mischung mit den Händen bearbeiten, bis sich die Zutaten miteinander verbunden haben und der Teig weich und leicht zu bearbeiten ist.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Backzeit: ca. 20 Minuten.

Dann die einzelnen Gebäckstücke herumrollen, so dass der Zucker auf allen Seiten haftet. 

Guten Appetit!

22. Dezember

Victor Diawara – Loftas, Litauen

🍽️ Kūčiukai (litauische Weihnachtskekse)

In Litauen ist der Heilige Abend, nicht Weihnachten, das wichtigste Familienfest des Jahres. Die Tafel ist traditionell fleischlos und besteht aus mindestens 12 Speisen (nach den 12 Jüngern Christi) – meistens wird Fisch (Hering) serviert.

Zwar einer der kleinsten Speisen, aber dennoch unverzichtbar bei Tisch ist ein kleiner Keks namens Kūčiukas. Kleine Hefeteigstücke werden mit Mohn bestreut und 10 Minuten lang im Ofen gebacken. Dann werden sie mit Milch übergossen und wie eine Suppe gegessen.

Man benötigt:

500 g Mehl
250 ml Milch
20 g frische Hefe
100 g Zucker
eine Prise Salz
2 EL Öl
50 g Mohnsamen

Zubereitung: Das Mehl durchsieben. Die Milch auf Zimmertemperatur erwärmen. Die Hefe mit einer Prise Zucker und einem Löffel Milch vermischen. Die restliche Milch mit Salz, Zucker und Öl verquirlen. Die Hefe dazugeben und gut umrühren. Etwas weniger als die Hälfte des Mehls dazugeben und vermischen. Abdecken und eine halbe Stunde lang an einem warmen Ort stehen lassen. Das restliche Mehl und den Mohn unter den übrigen Teig mischen. Den Teig mindestens 5 Minuten lang kneten, bis er weich und glänzend ist. Dann für weitere 1 bis 1,5 Std. zugedeckt ruhen lassen. Den Teig noch einmal durchkneten und die Luft herausdrücken. Kleine Kugeln rollen und auf ein mit Öl bestrichenes Backblech legen. Den Backofen auf 190°C aufheizen und etwa 10 Minuten lang backen. Die gebackenen Kūčiukai gut abkühlen lassen und am besten bis Heiligabend aufbewahren.

21. Dezember

Katia Giampaolo – Estragon Club, Italien

🎸 Theodore

Die Musik von Theodore ist fantastisch. Er ist unglaublich talentiert und einer dieser seltenen Künstler, die mich daran erinnern, warum ich diesen Job noch immer mit Leidenschaft und Begeisterung ausübe.

20. Dezember

François Missonnier – Europavox, Frankreich

🎸 Love’n’Joy

Ich freue mich sehr, dass sich das Jahr 2022 dem Ende zuneigt und ich mit meiner Familie gemütlich das Weihnachtsfest verbringen kann. Aber es ist praktisch unmöglich, einen solchen Moment zu feiern, ohne in Gedanken solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung und deren Kunst- und Musikszene verbunden zu sein.

Deshalb habe ich für unseren traditionellen Musik-Adventskalender die ukrainische Psychedelic-Rock-Band Love and Joy ausgewählt, die mit Power und wummernden Gitarren den Widerstand und den Hilfeschrei der Jugend verkörpert – ich hätte auch Fo Sho, Go_A oder Alyona Alyona erwähnen können.

„Love and Joy“ – könnte es einen besseren Wunsch für 2023 geben?

19. Dezember

Evgenya Redko – Singer & Songwriterin, Litauen

📽️ Per-Olav Sørensen & Hallgrim Haug – The Playlist

Filme oder Serien, die auf wahren Ereignissen beruhen, gehören zu meinen Favoriten.

Dieses Jahr hat mir die Netflix-Serie „The Playlist“ sehr gefallen. Es geht um Spotify, um die Vorgeschichte, die Entstehung, einige der Zwischenschritte und die Schwierigkeiten, mit denen die Entwickler konfrontiert wurden. Ich fand das sehr interessant. Nicht nur, weil ich diese Plattform täglich nutze, sondern auch, weil es sehr aufschlussreich war, zu sehen, wie sich die gesamte Musikindustrie und der Musikhandel verändert haben. Außerdem: Wer mag denn keine Erfolgsgeschichten?

Vielleicht ist es keine sehr konventionelle Wahl für Weihnachten, aber wer Musik wirklich mag und sich für die Musikindustrie interessiert, für den wird diese Serie auf jeden Fall sehenswert sein.

18. Dezember

Gonçalo Castro – Journalist, Portugal

💿 Lorenzo MorresiMusic For Closed Airports

Wenn ich das Bedürfnis habe, mit mir selbst in Kontakt zu bleiben, lege ich eine Platte auf. Und im vergangenen Jahr war die Musik des Italieners Lorenzo Morresi genau die Zuflucht, die ich gebraucht habe. Stell dir eine Reise in Raum und Zeit vor, bei der du dich sowohl entspannt als auch herausgefordert fühlst. Jazz, Funk, House, Electro, Soul und vieles mehr.

17. Dezember

Itta Ivellio-Vellin – Journalistin, Österreich

💿 SchmusechorAll Of Me

Mein Lieblings-Musikvideo des Jahres 2022? Ganz eindeutig der Clip von Schmusechor für ihre Coverversion von John Legends „All of Me“. Das Arrangement ist traumhaft, die Choreografie atemberaubend und die Stimmen der Sängerinnen und Sänger außergewöhnlich. Außerdem ist es in schwarz-weiß und es gibt Luftballons – was also sollte man daran nicht lieben? <3

16. Dezember

Thomas Konings – Le Botanique, Belgien

💿 Marina SattiYENNA

Die griechische Sängerin und Komponistin Marina Satti konnte mit ihrer unwiderstehlichen Single „Mantissa“ in einigen südeuropäischen Ländern große Erfolge erzielen. 2022 veröffentlichte sie dann ihr mit Spannung erwartetes Debüt-Album „YENNA“, auf dem sie konsequent traditionelle Folkmusik mit modernen Klängen vermischt. Sattis Konzert bei Les Nuits Botanique war ein Highlight des Festivals – mehrere Zugaben und ein Heiratsantrag (!) inklusive. Wir freuen uns schon darauf, sie wieder in Brüssel erleben zu können. Denn wir wissen schon jetzt, dass es genauso fantastisch sein wird wie beim letzten Mal.

15. Dezember

Susanna La Polla de Giovanni – Journalistin, Italien

🍽️ Weihnachtlicher birnen-kastanienmehl-kuchen

Eigentlich ist dieser Kuchen eines meiner bestgehüteten Weihnachtsgeheimnisse. Aber um einen berühmten Song von Depeche Mode zu zitieren. Ich schätze, dass dieses bestgehütete Weihnachtsgeheimnis wohl bald keins mehr sein wird. Hier ist also das Rezept für einen ganz besonderen Kuchen aus Birnen und Kastanienmehl. Besorg dir zuerst einen 125-g-Becher mit Naturjoghurt, der auch als Messbecher dient. Vermische den Joghurt gut mit zwei Tassen Zucker, drei Eiern, drei Tassen Kastanienmehl und einer halben Tasse Olivenöl. Schneide drei Birnen in Stücke und füge sie der Mischung hinzu. Zum Schluss noch einen EL Backpulver hinzugeben und die Mischung in eine gefettete runde Form gießen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen, dann auf 120 Grad herunterschalten und 30 Minuten lang backen lassen. Hol den Kuchen danach aus dem Ofen und bestreue ihn mit Hilfe eines Siebs mit Puderzucker. Et voilà, guten Appetit!

14. Dezember

Emilie Zoé – Singer & Songwriterin, Schweiz

📖 Paul B. Preciado – Dysphoria Mundi

Bücher sind für mich sehr inspirierend und eine Möglichkeit, meinen Denkprozess zu entwickeln. Dabei unterstreiche ich einige Zitate, lese Seiten mit Eselsohren und kaufe diejenigen, die mich besonders gefesselt haben, um sie dann zu verschenken. 

Die Denkweise von Paul B. Preciado hat mich in den letzten Jahren sehr beeindruckt. Mir ist bewusst geworden, dass ich Dinge verändern und nicht auf irgendeine Bestätigung warten wollte, um mir etwas vorzustellen, um etwas zu tun, an den Grenzbereichen zu experimentieren, und infolgedessen die Dinge so zu verändern, wie sie waren. Die eigene Weltanschauung zu hinterfragen, ist ein guter Startpunkt für eine jegliche Veränderung.

In seiner jüngsten Veröffentlichung „Dysphoria Mundi“ beschreibt Preciado „die Revolutionshypothese“:  „Es ist nicht einfach zu erkennen, wie eine kollektive Emanzipation beginnt„, meint er.  „Es ist jedoch möglich, die Schwingungen zu spüren, die sie im Körper auslösen, den sie durchdringen. Außerdem ist es nicht möglich, das Ganze in einer einzigen Schilderung zusammenzufassen. Einer der Hauptaspekte des Ökologismus, des Feminismus und des Antirassismus ist die Multiplikation der Stimmen […], und die Pluralität der Sprachen„.

Um diese Pluralität zu ermöglichen und meine Vorstellung von der Zukunft, in der ich leben möchte, zu festigen, lese ich (unter anderem) auch Rob Hopkins, Donna J. Haraway, Juliet Drouar, Isabelle Stengers und Vinciane Despret.

13. Dezember

freekind. – Band, Österreich, Kroatien, Slowenien

💿 Cleo SolMother

Das mit Abstand beeindruckendste Album des Jahres. Ironischerweise bekamen wir ständig Empfehlungen, es uns im Streaming mal anzuhören – der Algorithmus kennt unsere Vorliebe für die ständig wachsende R&B- und Soul-Szene in Großbritannien. Aber irgendwie hatten wir wohl eine ganze Weile nicht auf „Play“ gedrückt. Es gibt da dieses Zitat: „Wenn die/der Schüler*in bereit ist, wird die/der Lehrer*in auch erscheinen.“ Genau so denken wir auch über dieses Album. Eines Tages haben wir dann schließlich beschlossen, mal reinzuhören. Und waren absolut begeistert, vom ersten bis zum letzten Track. Left in tears. Speechless. Healed. Wenn euch das gefällt, solltet ihr auch das Kollektiv Sault checken.

12. Dezember

Dan Cole – Journalist, Deutschland

💿 Kara DelikTamam

Diese ungewöhnlichen Held*innen der Berliner Underground-Szene kamen zusammen, um eine Band zu gründen – zwischen klassischem Krautrock, türkischem Psych und New-Wave. Fuzzy Oud? Check. Psych-Sound? Check. Upbeat und wild? Doppel-Check. Niemand sonst klingt so wie sie, was es unmöglich macht, diese kreative, zukunftsweisende, internationale Band in eine bestimmte Schublade zu stecken. Und das ist ja immer der Moment, wo man weiß, dass man einer guten Sache auf der Spur ist.

11. Dezember

Svaneborg Kardyb – Künstler, Dänemark

🎵 Gustaf Ljunggren and Skúli Sverrisson – Codimar

Vor neun Jahren, noch bevor wir unser Duo gründeten, hatten wir während eines Workshops mit Gustaf Ljunggren sozusagen eine gemeinsame musikalische Erleuchtung. Eine ganze Woche lang hat er seinen einzigartigen Ansatz beim Musikmachen präsentiert. Die Kraft des Zusammenhalts, das kompromisslose Bewusstsein füreinander in einer Band, die spielerische Freude … jede Idee ist gut genug, um verfolgt zu werden. Er hat es mühelos geschafft, all diese komplizierten Themen einfach und beständig erscheinen zu lassen. Und legte so den Grundstein für das, was wir später als Svaneborg Kardyb umsetzen wollten.

Dieses Jahr hat er endlich eine der Kompositionen veröffentlicht, die wir bei dem Workshop gespielt haben: „Codimar“ auf dem Album „Floreana“. Wir finden, sie spiegelt perfekt diese magische Woche wider, die wir mit ihm verbracht haben.

10. Dezember

James Hendicott – Journalist, Irland

🍽️ Irish Cream Liquor

Irland ist berühmt für seinen Cream Liquor. Aber wusstet ihr eigentlich, dass man ihn auch zu Hause herstellen kann, und dass er genauso gut schmeckt? Einfach Whiskey, Sahne und Kondensmilch zu etwa gleichen Teilen mischen, einen Spritzer Vanilleextrakt und jeweils eine kleine Menge an Instantkaffee und Schokoladensirup hinzufügen. Quasi wie die gekaufte Version, nur mit dem Geschmack von frischer Sahne. Frohe Weihnachten!

9. Dezember

Ivana Jelaca – InMusic Festival, Croatia

📽️ Der Rausch (Druk) – Thomas Vinterberg

Druk zeigt eine neue Perspektive auf einen normalerweise verpönten gesellschaftlichen Brauch und eröffnet einen Blick auf unser Verhältnis zu unseren intimen Gedanken, zu unserer Freiheit und unseren suchtartigen Verhaltensweisen. Er regt zum Nachdenken an, ist melancholisch und doch erwärmend und aufbauend – perfekt also für den Winter-Blues, begleitet von einem Glas deines Lieblingsgetränks.

8. Dezember

Fo Sho – Band, Ukraine

🍽️ Ukrainisch Borscht

Alben, Videos, Artworks, Bücher, Filme… Viele Dinge haben uns dieses Jahr in Atem gehalten – angefangen beim mit Spannung erwarteten Queen Beyoncé-Album „Renaissance“ bis zu unserem Musikvideo „U CRY NOW“, das auf einer wahren Story und realen Aufnahmen aus unserem Land und unserer Stadt basiert, die derzeit aktuell sind und unter denen wir und unsere Mitbürger gelitten haben und bis heute leiden müssen, und das alles wegen der russischen Aggression und einem absolut idiotischen Krieg, den Russland gegen unser Land – die Ukraine – gestartet hat.

Was die Artworks betrifft: Ein absolut erstaunliches Meisterwerk, das man immer wieder neu entdecken kann, ist das Albumcover „Punk“ von Young Thug. Wir sagen einfach nur: WOW!  Wenn du eher der Lese-Typ bist, kehren wir immer wieder zu dem Buch der Weisheit zurück, ein Buch, welches das jüdische Volk wohl bis zum Ende seiner Existenz erforschen wird, da es immer wieder neue Bedeutungen in verschiedenen Dimensionen findet: die „Thora“ (die Wegweisung). 
Und wenn wir über das Essen sprechen, dann ist die Basis für uns die Borschtsch, eine ukrainische rote Gemüsesuppe. Sie wird dich wärmen und mit Gesundheit erfüllen. Und – nicht zu vergessen – das würzige äthiopische Nationalgericht Injera, das aus Fladenbrot und verschiedenen würzigen Soßen besteht und mit den Händen gegessen wird. Nebenbei bemerkt: In diesem Jahr haben diese Gerichte den Status eines speziellen Trends erlangt und sind aufgrund ihrer Einzigartigkeit und gesunden Füllung CNNs Wahl.  Bedank dich nicht bei uns. With Love, FO SHO.

7. Dezember

François Audigier – Europavox, Frankreich

💿 GGGOLDDDThis Shame Should Not Be Mine

Ein Album, das mich den Großteil dieses Jahres begleitet hat! Das Thema von „This Shame Should Not Be Mine“ ist eindeutig brutal: Mileva Eva, die Sängerin dieser niederländischen Post-Metal-Elektronik-Band, spricht über die Vergewaltigung, die sie im Alter von 19 Jahren erleiden musste. 
Das fünfte fünfte Album der Band ist ein wahres Kunstwerk an Originalität – mit erstaunlichen und eindrucksvollen Songs. 

Auf dem Roadburn-Festival spielte die Band das Album 1:1. So bekam die Konzept-Platte ein neues Leben: Der Gig wurde aufgezeichnet und ist Teil der Doppel-Vinyl-Version des Albums enthalten. Ein schönes Exemplar, das unter jedem Weihnachtsbaum Eindruck macht!

6. Dezember

Mischa Blanos – Künstler, Rumänien

🗺️ Rosa Montania

Als ich zwischen meinen Konzerten in diesem Sommer in den rumänischen Bergen unterwegs war, blieb ich ein paar Nächte in Rosia Montana und buchte ein Airbnb. Der Eigentümer fragte mich, ob ich am nächsten Tag ein Konzert für ihre Gemeinde geben könnte. Ich liebe solche Momenta ja. Wenn Menschen mich mit offenen Armen empfangen und ich mit ihnen meine Musik teilen kann.

Rosia Montana ist die größte Goldmine Europas. Und nach zahlreichen Protesten in den großen Städten Rumäniens gelang es der örtlichen Community schließlich, das kanadische Unternehmen Gabriel Resources daran zu hindern, das Schürfen dort fortzusetzen. Rund 1.800 Menschen sollten ursprünglich ihre Heimat verlassen. Der Grund? Die umstrittene Zyanidlaugungsmethode. Knapp 40 % der Fläche von Rosia Montana wären einfach verschwunden.

Allen Menschen, die vor Ort so viele Jahre lang gekämpft haben: Ich denke an euch.

5. Dezember

Hannes Cistota – WUK, Österreich

🖼️ Fontaines D.C. – Albumcover von „Skinty Fia“

Skinty Fia bedeutet frei übersetzt so viel wie „die Verdammnis des Hirsches“. Es ist ein alter irischer Fluch, der sich auf den riesigen irischen Elch bezieht. Er starb aus, als sein Geweih so groß wurde, dass er seinen Kopf nicht mehr hochhalten konnten. Und die, die es noch konnten, verhedderten sich im Gestrüpp. Vielleicht eine treffende Metapher für die Dickköpfigkeit der Menschheit. Aber vor allem erinnert dieses Cover an das berühmte Zitat aus Twin Peaks: „Eulen sind nicht das, was sie zu sein scheinen“.

 

4. Dezember

Maro Angelopoulou – Journalistin, Griechenland

🖼️ Xinobi – Albumcover von „Balsame“

Balsam verdankt seinen Namen dem biblischen Balsam von Gilead – einer aromatischen Substanz, die verschiedenen Pflanzen entstammt. Der Name bedeutet auch Linderung oder Komfort. Und genau das hatte der portugiesische Grafikdesigner Bráulio Amado wohl im Sinn, als er das Cover von Xinobis neuestem Album „Balsame“ entwarf – voller Menschen, einzigartig, vielfältig und voller Farben. Es illustriert unsere Welt, mit all ihren Unterschieden. Strahlt Freiheit und eine intensive kinetische Energie aus. Einfach nur wunderschön!

3. Dezember

Pongo – Künstlerin, Portugal

🗺️ Die Nordlichter von Tromsø

Während meiner diesjährigen Norwegenreise habe ich Oslo, Tromsø, Bergen und Molde besucht. Und in Tromsø hatte ich – aus heiterem Himmel und durch einen glücklichen Zufall – die Chance, das Polarlicht zu sehen. Unbeschreiblich grün und leuchtend am Himmel. Ich war gerade auf dem Weg zum Soundcheck. Es war eine wahnsinnig aufregende Erfahrung. Diese Stadt hat eine extrem magische Ausstrahlung. Kommt alle! Die Gastfreundschaft ist unglaublich. Die beste Zeit für einen Besuch ist die Wintersaison, so um die Weihnachtszeit herum!

2. Dezember

Clémence Meunier – Europavox, Frankreich

💿 Emilie ZoéHello Future Me

Ein einziges Album auszuwählen, das dieses Jahr zusammenfasst? Was für eine schwierige Aufgabe! Da war zum Beispiel Just Mustards zweites Album „Heart Under“, ein echtes Stoner- und Shoegaze-Abenteuer, bei dem eine zarte Stimme und nicht ganz so zarte Gitarren und elektronische Elemente im Vordergrund stehen. Und dann war da auch die Debüt-EP von Deki Alem „Among Heads“, auf dem die schwedischen Zwillingsbrüder klingen, als hätten sich Sleaford Mods auf einer Drum-and-Bass-Party ausgetobt. Ein Herz, ein Kopf. Das ist zwar wichtig, aber ich entscheide mich für den Bauch: In „Hello Future Me“ schüttet Emilie Zoé ihr Herz aus, richtet Botschaften an die Frau, die sie in ein paar Jahren sein wird, und reiht sich ein in die Family der anrührenden Singer-Songwriter*innen, die die Gitarren rocken, so wie Cat Power oder PJ Harvey – ein schönes Vermächtnis. Auf keinen Fall verpassen: die Live-Version von „Volcan“ – ein absoluter Knaller!

1. Dezember

Anna Erhard – Singer & Songwriterin, Schweiz

📖 Kae Tempest – On Connection

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher der letzten zwei Jahre ist „On Connection“ von Kae Tempest. Ich habe es während des Lockdowns gelesen, und es hat mich getröstet. Praktisch jeden zweiten Satz habe ich unterstrichen. Es geht darum, wie ein Konzert oder eine andere Performance einen Raum belebt und es unterschiedlichsten Menschen ermöglicht, sofort miteinander in Kontakt zu kommen. Wir sollten dafür sorgen, dass sich die Lebensbedingungen verbessern, so dass viele solcher Momente auch in Zukunft stattfinden können. „Verbundenheit ist das Gefühl, in der Gegenwart zu landen“ heißt es da, und genau das ist mir wichtig.